Wirksamkeit von Antibiotika gefährdet - Multiresistenzen werden zu Todesfalle

Resistenzbildung von Krankheitserregern gefährdet die Wirksamkeit von Antibiotika

Schleichender Wirkverlust von Antibiotika

Die Gefahren des Klimawandels sind durch viele Aktionen von Schülern und Studenten in den Fokus des öffentlichen Interesses geraten. Zurecht, bergen doch Veränderungen des Klimas vielfältige Gefahren für die Menschheit.

Nicht so im Fokus des öffentlichen Interesses steht der schleichende Wirkverlust von Antibiotika durch zunehmende Resistenzbildung häufiger Krankheitserreger.

Damit läuft die Menschheit Gefahr, eine ihrer wichtigsten medizinischen Waffen zu verlieren und die riesigen medizinischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte einzubüßen.

Dies könnte jährlich viele hunderttausend Menschenleben kosten.

WHO sagt Antibiotika-Resistenzen den Kampf an

Die WHO als Weltgesundheitsbehörde schlägt erneut Alarm und mahnt Maßnahmen an, die dem Wirksamkeitserhalt der zur Verfügung stehenden Antibiotika dienen.

Sollte dies nicht gelingen, ist der medizinische Fortschritt bedroht und die Medizin würde in vielen Bereichen auf den Stand des beginnenden 20. Jahrhunderts zurückfallen.

Dies gilt nicht nur für die direkte Behandlung von Infektionen wie Lungenentzündung, Hautinfektionen oder Blutvergiftung. Es gilt auch für chirurgische Eingriffe wie Herzoperation, Gelenkersatzoperation oder Darmoperation, die mit einem wesentlich höheren Infektionsrisiko einhergehen würden.

Auch Therapien, die mit einer Beeinträchtigung der Immunabwehr verbunden sind, könnten in der heute gewohnten Sicherheit nicht durchgeführt werden.

Millionen von Krebskranken wären davon betroffen und müßten möglicherweise früher sterben. Wieviel Menschen direkt oder indirekt von den zunehmenden Resistenzen betroffen wären, läßt sich derzeit nur schwer abschätzen.

Im schlimmsten Fall könnte es jährlich Millionen von Menschen treffen und die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen des 21. Jahrhunderts signifikant senken.

Es besteht also dringender Handlungsbedarf, nicht nur bei der Entwicklung neuer Antibiotika, sondern auch in der Minimierung von Falschanwendungen bestehender Antibiotika.

Nach Angaben der WHO werden in einigen Ländern mehr als die Hälfte der Antibiotika falsch angewendet. Dazu gehört Deutschland zwar nicht, aber Falschanwendungen bei viralen Infekten und zweifelhafte Anwendungen in der Tiermast sind auch bei uns an der Tagesordnung.

Gelingt es weltweit die Verordnung von Antibiotika auf ein rational notwendiges Maß bei bakteriellen Infektionen zu begrenzen, ist ein großer Schritt in Richtung Wirkerhalt von Antibiotika getan.

Gilt doch, daß sich Resistenzen gegen ein nicht eingesetztes Antibiotikum auch nicht entwickeln können. Das trifft insbesondere auf den völlig überzogenen Einsatz von für den Menschen lebenswichtigen Antibiotika in der Tiermast zu.

Fazit: Ähnlich wie beim Klimawandel ist es auch bei den Antibiotika-Resistenzen mindestens fünf vor zwölf. Aussitzen und nicht Handeln führen nur zu menschlichem Leid und sind keine Option.

Vor diesem Hintergrund ist zu hoffen, daß die Informationsoffensive der WHO ähnlich hohe Aufmerksamkeit erreicht wie die der Klimaaktivisten.

Dann wäre es möglich, die Resistenzentwicklung durch rationales Handeln gerade noch rechtzeitig zu stoppen.